Die Erwartungen an die FRUIT LOGISTICA 2023 waren groß und man fragte sich, kann es mit dem Motto „All in ONE fruit“ wieder so werden wie einst vor der Pandemie.
Gefühlt war es schon eine Ewigkeit her, dass wir auf der FRUIT LOGISTICA waren, aber so endet man eben, wenn man stets auf der Suche nach „DEM Früchtchen“ ist jedes Jahr am Palais am Funkturm.
Tomaten waren in diesem Jahr nicht so massiv im Angebot wie in den letzten Jahren, da gab es viele dunkle Sorten, die der Ur-Tomate nahekamen. Gemeinsam haben alle natürlich den geliebten Umami Geschmack inne – stets ein Garant dafür den Gaumen geschmacklich für sich zu gewinnen.
Die „Maschinen-Hallen“, sprich dort wo es ums Sähen, Ernten, Sortieren und Verpacken geht, waren wie immer gut besucht. Hier drängte sich das Fachpublikum um die Neuheiten in Verarbeitungs- und Verpackungs-Sektor.
Die Möglichkeiten schon während der Sortierung Merkmale wie Zustand, Dichte und sogar die Süße sensorisch ermitteln zu können hat sich wiederum weiterentwickelt – siehe auch meine TOMRA-Artikel.
Eigentlich wollten uns in diesem Jahr auch die Miracle-Berry anschauen, wurden aber leider nicht fündig.
Die Besonderheit der Miracle-Berry ist, das nachdem man das Fruchtfleisch im Mund hat zergehen lassen die Zunge einen für einen kurzen Zeitraum – so um die 15-20 Minuten – sauer und bitter nicht mehr schmecken lässt – heißt dann somit, dass man saure Zitrusfrüchte genießen kann wie Pflaumen oder Erdbeeren und endlich schmeckt man alles was da hinter dem „sauer“ sonst so an Nuancen verborgen ist.
2023 haben wir uns ein wenig mehr den Varianten der Dragon-Fruit mit ihrem vermeintlichen Ursprung in Mexico gewidmet.
Die Anzahl der Länder, die diese leckere Frucht in allen ihren Ausprägungen anbaut nimmt jährlich zu – Voraussetzung für das Gelingen ist jedoch immer eine tropische Klimazone.
Nicht nur Ecuador, Nicaragua, China und natürlich Mexico sind hier zu nennen – auch weitere Asiatische Länder wie Thailand, Vietnam und auch Laos haben das Potential und die Vorzüge dieser Frucht erkannt.
Persönlich empfand ich die gelben Früchte aus Lateinamerika – insbesondere Ecuador als am leckersten.
Die besondere Süße, das einmalige Aroma – vor allem aber die Frische und Textur, legten im Vergleich zu den anderen Herkunftsländern nochmals „eine Schippe“ drauf.
Besonders einprägsam waren auch ein paar andere Früchtchen aus Ecuador – die Ananas von CARALINDA beispielsweise, jede ein echtes Goldstück.
Solch intensiv schmeckende Ananas findet man selten, und wir wurden vollkommen überrascht von der Ausgewogenheit von Säure & Süße – ein tolles Produkt!
Verpflegung
Zu guter Letzt wird auf Messen ja das Thema der Verpflegung oft zu einem Spießroutenlauf – außer vielleicht bei der Grünen Woche, wo es ja nahezu eine ganze Halle für den „Snack zwischendurch“ gibt.
Gerade die Preise für Speis & Trank halten viele Besucher auf Messen davon ab, sich die Zeit für eine kulinarische Pause zu gönnen – stattdessen wird dann abends zu Hause gefuttert.
In diesem Jahr fiel mir jedoch der kleine aber feine Foodtruck von MANI IN PASTA auf, zum einen, weil die Luft „geschwängert“ war vom Duft feiner Pasta & Saucen, vor allem aber auch wegen der fairen Preisgestaltung bei guter Qualität und freundlichem Service.
Innovationspreis
Den diesjährigen Innovationspreis hat die Tatayoyo-Paprika gewonnen – eine Paprika die mit 19 verschiedenen flüchtige Stoffe, weit mehr als andere Paprikasorten, ein Geschmackserlebnis erzeugt was seines Gleichen sucht.
Leider hatten wir in diesem Jahr nicht die Zeit uns dem Innovationpreis wie gewohnt zu widmen. Mal schauen was die FRUIT LOGISTICA 2024 hier zu bieten haben wird.
Unser Fazit
Soweit zur FRUIT LOGISTICA 2023 – es war wie immer ein erfrischender & abwechslungsreicher Rundgang, wobei die Hallen aufgeräumter, übersichtlicher schienen – jedoch fehlte das Event-Gewusel im Vergleich zu den Vor-Pandemie-Jahren merklich.
Die Messe hat uns – wie auch in den Jahren zuvor – viel Freude bereitet. Wir haben einige „alte Bekannte“ wiedergetroffen, aber leider waren auch viele bekannten Marken und Ansprechpartner diesmal nicht vor Ort.
Was meine persönliche Wahrnehmung in diesem Jahr angeht, ist für 2024 auf jeden Fall noch Luft nach oben, was die Anzahl der Aussteller und vor allem aber auch die der ausgestellten Produkte angeht.
Wir hoffen also auf die FRUIT LOGISTICA 2024 – mal schauen ob die enge Taktung mit Grüner Woche sowie Bio-Fach und Co entspannte Besuche der jeweiligen Events zulassen wird.