Hallo liebe Leser,
Habt ihr jemals den Film “ Tampopo“ gesehen – bei mir war das der Moment indem ich meine Liebe zur Nudelsuppe entdeckte”. Heute möchte ich Euch erzählen wie es bei mir damit angefangen hat, das ich mich speziell für Nudelsuppen und Straßen-Küchen interessiere und warum ich es liebe meine Erfahrungen mit Euch zu teilen.
Um meine Leidenschaft zu verstehen muss ich etwas ausholen, denn bereits als Kind habe ich mich sehr für Essen interessiert – mit 8 habe ich begonnen selber zu kochen und Gerichte für mich auszuprobieren und weiter zu entwickeln – nicht immer war alles ein geschmacklicher Erfolg, aber ich konnte stets aus meinen Fehlern lernen und es kam einiges an Wissen hinzu – vor allem aber hat es immer Spaß gemacht.
Wo es eine gute Pizza gab oder wo man hingehen sollte um lecker asiatisch zu essen war vor Jahrzehnten ebenso wichtig wie heute, jedoch wurden zu dieser Zeit Restaurant-Tipps nur mündlich oder durch Fachzeitschriften publik. So dauerte es für die Menschen immer deutlich länger bis beispielsweise auffiel, dass sich Bewirtung oder Geschmack des Essens eines bestimmten Restaurants verändert hatten.
Heutzutage habe ich mit foodadvisor.de und Tools wie TripAdvisor, Google Maps, HolidayCheck etc. die richtigen Plattformen zur Verfügung um Rezensionen zeitnah und mit deutlich mehr Reichweite zu platzieren. Besonders die Möglichkeit der Anzeige von Informationen zu großartigen kulinarischen Erlebnisse in der Nähe eines Standortes macht einige dieser Tools einzigartig. Ich habe, wenn ich neue Reiseziele ansteuerte, bereits oft von solch ortsabhängigen Empfehlungen profitiert.
In den neunziger Jahren habe ich zufällig den japanischen Film Tampopo entdeckt – ab diesem Moment wurde mein Interesse für asiatische Nudelsuppen geweckt. Der Film verfolgt mehrere satirische Handlungsstränge, wobei für mich die in dieser Komödie gestellte Frage – „Was braucht es für ein gute Nudelsuppe“, das Faszinierendste war.
Hier ging es um die einzelnen Zutaten, wie die verschiedenen Nudeln – welches Fleisch sich empfiehlt, die Kochzeiten, die vielfältigen Gewürze, das Gemüse, die frischen Kräuter, die zahlreichen Saucen, die richtige Temperatur – bis hin zu der Frage ob man das Schweinefleisch vor dessen Verzehr denn auch “streicheln“ muss.
Damals war noch nicht die Rede von Texturen – nur das authentische der Suppe stand hier im Mittelpunkt. Um heraus zu bekommen wie ein echter Nudelsuppen-Meister seine Suppe ansetzte, wurde hier auch schon mal vom Nachbar-Geschäft aus durch eine Öffnung in der Wand gelinst, um das Geheimnis seiner Suppe in Erfahrung zu bringen…wenn Ihr die Gelegenheit findet schaut Euch diesen Film unbedingt an, es lohnt sich (https://en.wikipedia.org/wiki/Tampopo).
Seit diesem Moment habe ich selbst unzählige Male die verschiedensten Nudelsuppen gekocht und überall wo mich meine Reisen hingeführt haben probiere ich stets die dort angebotenen Variationen.
Im September 2018 bin ich der Google Localguides Community beigetreten. Seitdem habe ich zusätzlich zu meinem Blog jede Gelegenheit genutzt gute Nudelsuppen-Küchen zu Maps hinzuzufügen.
Ich finde es eine tolle Sache, das ich mit Google Maps die Möglichkeit habe auch ganz kleine, normalerweise nicht leicht auffindbare Orte zu empfehlen (das ist in der Regel bei den meisten Suppenküchen, gerade in Asien der Fall) die Ihr dann im Handumdrehen in Euren Smartphones & Tablets finden könnt.
In meiner öffentlichen Google Maps Liste “ Erik’s Streetkitchen Plus“ habe ich die meisten mir begegneten Highlights in Sachen Nudelsuppen, Straßen-Küchen und kleinen asiatischen Restaurants für Euch auf einen Blick verfügbar gemacht.
Die überwiegende Teil der Straßen-Küchen die ich besucht und über die ich eine Rezension verfasst habe, liegen weit ab von Orten an denen sich Touristen aufhalten – leider gibt es oft nur wenige Einheimische die sich die Mühe machen ihre Meinung und Fotos zu teilen – daher gibt es teilweise auch nur wenige Rezensionen zu einigen von mir “entdeckten Orten“, aber glaubt mir, ich würde mir nicht die Mühe machen einen Ort anzulegen und eine detaillierte Rezension zu verfassen, wenn ich dort nicht wirklich eine besondere kulinarische Erfahrung – speziell zur Nudelsuppe – gemacht hätte die ich gerne mit Euch teilen möchte.
Es macht mir zudem auch große Freude die Speisen für Euch zu fotografieren – beschreiben kann man vieles, aber ein gutes Foto kann umso mehr Lust darauf machen gerade “diesen Ort“ auch einmal besuchen zu wollen.
Die bisher beste Nudelsuppe habe ich in Thailand gefunden – genauer gesagt in der Ortschaft Chumphuang in Korat.
Die J Nong Straßenküche (https://goo.gl/maps/hvyBaLCxxMTCzkf88) ist ein Ort der mitten im Herzen Thailands gelegen ist und wo es eine hervorragende und authentische Nudelsuppe zu probieren gibt.
Hier wird kein English gesprochen und man trifft auch nur sehr selten Ausländer, aber täglich essen hier mehr als hundert Thais ihre Nudelsuppe – in diesem Fall die Kuatiu Nahm (Kuatiu = Reisnudel, Nahm=Wasser).
Diese traditionelle Reisnudel-Suppe, die ihre Wurzeln wohl in China hat und mit den Wanderarbeitern nahezu jedes asiatische Land erreicht hat, wird im J Nong sowohl mit Schweinefleisch, als auch mit Ente angeboten – ich empfehle vor allem die Variante mit Ente zu probieren.
Die Suppe selbst wird täglich frisch in einem großen Topf angesetzt und enthält neben frischen Markknochen, eine Vielzahl an Gewürzen, frische Koriander-Wurzeln und vieles mehr – jede Suppenküche hat hier natürlich ihr Geheimrezept. Es bedarf einer Weile bis die Basis fertig ist – jedoch schon in den frühen Morgenstunden sitzen die ersten Einheimischen im J Nong vor ihrer Suppe um in den Tag zu starten.
Zu Beginn der Bestellung wählt man die Größe der Suppe aus [laotisch Pizet, bedeutet im Übrigen groß…] danach ob es feine, kleine oder dicke Reisnudeln sein sollen – dann ob man Schwein oder Ente möchte, ob es auch Innereien sein dürfen und ob krosse Schweineschwarte oder chinesische Fleischbällchen dabei sein sollen.
Einige Leute lieben ihr Kuatiu im Nahmtok-Stil – diese Version kommt aus Ayutthaya bei Bangkok und enthält etwas frisches Schweineblut, was die Suppe weicher und etwas süßer macht.
Die finale Würze erhält jede Suppe am Tisch natürlich erst durch Euch – hierfür gibt es stets frisch geröstetes grobes Chili, Zucker, Essigessenz, Fischsauce, Sauce Sriracha, geriebene Erdnuss und manchmal Sambal Oelek und natürlich frische gehackte Frühlingszwiebeln.
Was niemals fehlen darf – natürlich nur für die die es lieben- ist Koriander. Lasst Euch ein paar frisch gehackte Stängel davon in Eure Suppe geben – das gibt aus meiner Sicht den entscheidenden Kick.
Das entscheidende bleibt aber immer die Basis dieser Reisnudelsuppe – wird diese zu schnell und lieblos angesetzt, wird die Suppe Euch kein Lächeln ins Gesicht zaubern!
So, nun genug davon – ich habe vom ganzen Schreiben nun einen so großen Appetit bekommen, dass ich mit der nächsten Schale Kuatiu Nahm nicht mehr warten kann…
Guten Appetit!
Ach ja – ich habe vergessen – wenn Ihr J Nong besucht, solltet Ihr unbedingt ein Nahm Katjep (ein Kaltgetränk auf Basis von wilden Hibiskus Blüten) bestellen, Ihr werdet es lieben!