Das Restaurant Lieblingsplatz könnte – wenn es um die Ecke wäre – auch mein Lieblingsplatz werden. Besucht haben wir dieses Restaurant nachdem ich es vor ein paar Jahren über das Fernsehen wahrgenommen hatte. Die vermeintliche Chefin (beim TV weiß man ja nie) machte auf mich einen so patenten, offenen und ehrlichen Eindruck, das dies gepaart mit den kulinarischen Verheißungen Grund genug war, beim nächsten Aufenthalt in der Gegend dort vorbei zu schauen. Ende Februar war es dann soweit und wir nahmen den Weg von ca. 30 Minuten aus Hamburg Richtung Süden „auf uns“.
Bei unserem Besuch stellten wir unser Auto so gegen halb sechs nachmittags auf den Stellflächen vor dem Restaurant ab. Zum eigentlichen Restaurant Gebäude waren es dann nur noch wenige Schritte. Trotz des vielen Schnees ließ sich erahnen, was für eine umfangreiche Anlage das Gelände beherbergt. Neben dem Restaurant handelt es sich ja auch um einen richtigen Forellenhof mit allerhand Zuchtbecken und daher auch stets frischem Fisch. Da es bereits etwas dunkler wurde haben wir leider nur wenige Außenaufnahmen gemacht – mehr Bilder gibt es vielleicht im Rahmen eines weiteren Besuches.
Die Lieblingsplatz Speisenkarte bedient mit deutschen Klassikern, Regionalem, Asiatischem, Amerikanisch & Lateinamerikanischem sowie Französischem gleich mehrere Küchen – eben alle Lieblingsspeisen querbeet. So finden sich neben Forellen-Klassikern, Ceviche, eine Thailändische Tom Ka Gai, ein Thai-Curry vom Fisch, die verschiedensten Flammkuchen, eine französische Bouillabaisse, Steaks, Pulled Pork & Burger um nur einiges zu nennen. Zudem bietet das Lieblingsplatz auch eine Hand voll pfiffiger Gerichte für Veganer und Vegetarier an.
Auch was Desserts sowie Kaffee und Kuchen angeht hat man hier eine sehr umfangreiche Auswahl. Preislich bewegt sich das Lieblingsplatz für Getränke im gehobenen Mittelfeld, wobei die Flaschenweine erwähnenswerter Weise eher günstig scheinen. Auch die Speisen sind bei der uns gebotenen Qualität echte Preisschlager gewesen.
Zu Beginn wurde uns zweierlei frisches Brot (Baguette & Mehrkorn) mit Oliven und einem Dip gereicht – zum „Warmwerden“ sozusagen. Wir starteten dann mit zwei leckeren Suppen – soweit ich mich entsinne eine getrüffelte Kartoffelsuppe und eine von der Pastinake mit krossem Bacon garniert.
Beide Suppen waren reichlich und schmeckten hervorragend – die Konsistenz ließ jeweils noch genug Raum für Textur und man schmeckte die Zutaten gut heraus, hier verstand jemand sein “Suppen-Handwerk“.
Zusätzlich orderten wir einen Gurkensalat mit Forellenrogen – dieser hatte ein auffällig ausgewogen abgeschmecktes Dressing. Dazu noch eine Portion Garnelen – diese waren auf den Punkt gegart – noch ganz leicht glasig, super knackig und mit jeder Menge Röstaromen…sehr lecker und ebenfalls eine ordentliche Portion.
Ich persönlich entschied mich dann für den Klassiker, die Gebratene Forelle – lediglich mehliert – dazu wurden geklärte Butter, Sahnemeerrettich und Petersilienkartoffeln gereicht. Dekoriert war das Ganze mit Petersilie, Mandelsplittern und einer raffiniert geschnittenen Bio-Zitrone.
Übersichtlich auf dem Teller drapiert wurde schnell klar, dass weniger oft mehr ist. Die Forelle war knusprig und saftig zugleich – die geklärte Butter hatte ein mächtiges Aroma und die Zitrone ließ sich hervorragend verwenden.
Zum Abschluss entschieden wir uns für eine “Kleine Sünde“ in Form eines Dreierlei von Panna cotta, Himbeer Sorbet und einem Chocolate Cheesecake (alles sehr lecker – der Cheesecake erinnerte mich geschmacklich aber eher an einen guten Brownie). Neben den zusätzlich georderten Cappuccinos – erwähnenswert „italienisch“ – kamen wir natürlich am frischen Obststreusel nicht vorbei – eine sehr saftige und nicht zu süße Angelegenheit.
Der Service im Lieblingsplatz war durchgehend sehr freundlich und zuvorkommend. Wir wurden auf das Freundlichste empfangen und ohne nachfragen zu müssen gut zum Speisenangebot beraten.
Christina & Adolf Behrens haben es geschafft hier ein kulinarisches Kleinod vor den Toren Hamburgs zu etablieren. Die Atmosphäre ist ein wenig wie in einem schicken Privathaus – warm, übersichtlich, nicht überladen und insgesamt sehr ansprechend – ein schöner Ort für Feiern.
Zu erwähnen ist, dass Nachhaltigkeit beim Lieblingsplatz schon von Anbeginn eine wichtige Rolle spielt. Im Restaurantbetrieb finden beispielsweise Strohalme schon lange keine Verwendung mehr und als Unternehmen, welches viel mit Wasser arbeitet, wird auch mit diesem Rohstoff verantwortungsvoll umgegangen.
Mein Lieblingsplatz verfügt über eine sehr ansprechende Webseite im OnePage-Layout – wenn auch nicht wirklich responsiv (Beim Zoomen kommen sich aktuell leider browserübergreifend die Seitenelemente in die Quere). Die Möglichkeit über den Webauftritt zu reservieren ist vom Design und mit OpenTable gut umgesetzt worden. Die Einbindung der Speisenkarten nebst “Sound Effekt“ ist sehr gut gelungen – mein Kompliment.
Nach den von uns beim Lieblingsplatz gemachten Erfahrungen können wir dieses Restaurant guten Gewissens weiterempfehlen – viel Freude beim Ausprobieren.