Verreisen in pandemischen Zeiten ist mitunter ein schwieriges Unterfangen, aber was soll man machen, wenn man Erholung vom Arbeitsalltag oder Home Office braucht, um die „Akkus“ aufzuladen und nach langer Zeit wieder einmal den „vier Wänden“ zu entfliehen.
Schwierig wird es momentan bereits bei der Wahl des ersehnten Urlaubziels, denn die viel gelobten Highlights im eigenen Land – in Deutschland beispielsweise die Ost- oder auch Nordsee-Küste, der Schwarzwald oder aber auch die Berge im Süden – sind weitestgehend ausgebucht oder maßlos überteuert. Fernreisen, beispielsweise nach Latein Amerika oder Afrika, wiederum bergen ein hohes Risiko, zum einen wegen der vielen Kontakte aus aller Herren Länder während der Flüge, zum anderen auf Grund der oftmals hohen Inzidenzen vor Ort.
All diese Überlegungen haben uns im Herbst 2021 beschäftigt und letztendlich den Ausschlag für unsere Entscheidung gegeben, den Urlaub innerhalb Europas stattfinden zu lassen. Da wir auf Grund unserer guten Erfahrungen bereits viele Accor Häuser in unser Herz geschlossen hatten, lag der Gedanke nahe, uns für eine Urlaubsziel zu entscheiden, welches Sonne, Meer kulinarische Highlights sowie eine ansprechende Unterbringung vereint.
Unsere Wahl fiel hierbei auf das Angsana Korfu – ein fünf Sterne Haus der bekannten und beliebten 1994 in Thailand gegründeten Hotelmarke Banyan Tree mit aktuellem Sitz in Singapur. Die Bilder des Hauses hatten es uns schon auf den ersten Blick angetan und als unsere Kontaktaufnahme dann auch noch freundlich beantwortet wurde, waren die Würfel gefallen. Was wir zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht wussten, was jedoch im Verlauf unseres Aufenthaltes klar wurde, war das das Angsana Korfu eben gerade erst (fast)fertig geworden war und sich noch in der Ramp-Up Phase befand.
Das neue Vorzeige-Hotel Griechenlands hat das vorher dort befindliche Hotel San Stefano im wahrsten Sinne des Wortes abgelöst, wobei sich die „Staffelstab-Übergabe“ wohl länger hinzog als erwartet. Die Planer des Angsana Korfu wussten um die tolle Lage, direkt am Hang eines Berges mit weitem Blick auf die gegenüberliegende Küste und auf den Küstenort Benitses mit seinem kleinen Hafen, wie man diese nicht mehr allzu oft im Mittelmeerraum finden kann.
Von der Hauptstraße, die an der Küstenlinie entlangführt, schlängelt sich eine neu asphaltierte Straße den Hang hinauf, bis zum Schlagbaum des Hauteingangs des Hotels. Lässt man den Schlagbaum hinter sich führt eine hoteleigene Straße an den Gäste-Villen vorbei weiter hoch zum modernen Vorplatz des Hauptgebäudes mit Eingang zur Rezeption.
Am Nachmittag unserer Anreise hatte Korfu, sagen wir mal nicht seinen besten Tag. Es tobte ein Unwetter wie seit Jahrzehnten nicht mehr und viele der Zufahrtswege standen komplett unter Wasser. Unser Flieger war einer der ersten der wieder auf Korfu landen durfte – gottlob, denn viele der vorherige Maschinen wurden teils sogar nach Athen oder Thessaloniki umgeleitet, was einem den Urlaub durchaus „verhageln“ kann.
Auf Grund der Wetterlage und deren Nachwirkungen mussten wir gut zwei Stunden am Flughafen ausharren, bevor uns ein Shuttle des Hotels auflas und zur Unterkunft brachte. Da es sich hierbei um eine echte Ausnahmesituation handelte, hatten wir natürlich Verständnis für die Verzögerung, obwohl uns „Zeus“ natürlich auch hätte in eine Flughafen-Lounge setzen können – falls es am CFU eine geben sollte – Gerüchte von einer Lounge namens „Nausica Lounge“ hatten wir zumindest vernommen.
Am Hotel angekommen, nahmen wir in der Lobby vor der Rezeption Platz, um erst einmal mental anzukommen. Als Diamond Member gingen wir davon aus, dass der Check-In nach dem Begrüßungs-Cocktail wie gewohnt auf dem Zimmer stattfinden würde. Leider aber handhabt die Angsana Gruppe dies nur für ihre Villen-Gäste so, schade denn insbesondere nach der langen Wartezeit am Flughafen wäre uns dies sehr entgegen gekommen.
Auf Grund des Katastrophen-artigen Wetters war verständlicherweise auch das gesamte Welcome-Prozedere in Mitleidenschaft gezogen worden – so dass sowohl Welcome-Drink als auch die gewohnten Refreshig Towels ausblieben.
Nun ja, wir waren nach der Reise und den Widrigkeiten auch eher auf Zimmer, Dusche und Bett fokussiert, weshalb wir uns auch freuten als es prompt in Richtung Suite ging.
Das Upgrade auf die Seaview Suite wurde wie auch von anderen Accor Häusern her bekannt, prompt umgesetzt. So hatten wir nun ein Zimmer mit kleinem Flur, einen Ess- & Wohnzimmer-Bereich mit eigenem TV sowie ein Schlafzimmer, ebenfalls mit TV und direkt angeschlossenem Bad für uns. Im Bad standen ein Doppel-Waschtisch, eine Badewanne, eine separate Dusche sowie eine Toilette zur Verfügung.
Die Suite beinhaltete zudem einen großen Balkon, der sowohl vom Wohnzimmer, als auch vom Schlafzimmer aus zugänglich war. Hierauf befand sich eine kleine Sitzecke mit Tisch und ein mächtiges Chaiselongue – ein derart schweres Möbelstück habe ich bisher selten gesehen – schön stabil, toll zum chillen, aber fast unmöglich es alleine zu verrücken. Aber erst einmal haben wir uns abgekühlt und dann gings ab in die „Falle“.
Am Morgen des folgenden Tages schaute die Sonne das erste Mal durchs Fenster hinein und weckte uns sanft in den Tag.
Restaurants & mehr
Das Angsana Korfu verfügt über vier verschiedene Restaurants, das Sofrito hatte es uns mit seinen Interpretationen traditioneller Rezepte der griechischen, im Speziellen der Korfu-Küche besonders angetan.
Der Name Sofrito (Sofrito, Quelle: Wikipedia) bezeichnet ein Gericht, welches es im Grunde weltweit zu erleben gibt – man findet es sowohl in der portugiesischen, der spanischen, der lateinamerikanischen, aber eben auch der griechischen Küche.
Wenn man es genau nimmt sogar auch in der deutschen, denn egal wie es jeweils benannt wird, alle Varianten haben Gemeinsamkeiten, es handelt sich überwiegend um gewürfeltes Gemüse/Wurzelgemüse, welches mit Knoblauch und oft auch Tomate angebraten wird, um ausreichend Röstaromen mitzubringen und dann darin das Fleisch der Wahl ganz langsam butterzart garen zu lassen.
Wie dies in Perfektion dann auszuschauen hat, konnten wir als Teilnehmer der Hotel eigenen Cooking-Masterclass nicht nur sehen, sondern auch schmecken – es war ein echter Hochgenuss, aber schaut selbst -> Sofrito at ist best.
Beim Ruen Romsai handelt es sich um das Frühstücksrestaurant des Hotels. Es bietet von 7:30 bis 11:00 Uhr ausreichend Zeit, um sich am Frühstücksbuffet oder den leckeren Köstlichkeiten des à la carte Menüs gütlich zu tun.
Ganz besonders zu erwähnen ist hier der Barista Andreas, der auf internationalem Niveau mit Leib und Seele die köstlichsten Kaffeevariationen zaubert.
Abends bietet das Ruen Romsai vor allem internationale und mediterrane Gerichte an, je nach Saison auch in Form von umfangreichen Buffets.
Beim dritten Restaurant, dem Koh, handelt es sich um ein Restaurant der asiatischen Fusion Küche, welches erst am Abend seine Pforten öffnet und mit den unterschiedlichsten Gerichten aufwartet.
Aus unserer Sicht hatte das Koh einen klaren japanischem Schwerpunkt, sprich Sushi & Teriyaki Variationen regierten hier das Menü – hier hätten wir uns gerne auch mit thailändischen Klassikern verwöhnen lassen.
Zu guter Letzt wollen wir das „hotel-eigene“ Botrini’s nicht vergessen. Der eine oder andere mag den Namen schonmal gehört haben – hierbei handelt es sich um einen Ableger der Botrini, dem Michelin-Stern Restaurant welches Ettore Botrini sowohl auf Korfu, als auch in Athen unterhält.
Hier haben wir das sogenannte Travelling Menu probiert – ein paar Impressionen findet Ihr hier.
Bei unserem nächsten Besuch auf Korfu hoffen wir Ettore auch mal persönlich im Etrusco, dem „einzig wahren Botrini Familien Restaurant“ anzutreffen – natürlich bringen wir dann etwas vom schwarzen Knoblauch mit, versprochen.
Neben den Restaurants bietet das Hotel natürlich auch Snacks, kleine Speisen, Getränke, Cocktails und Knabbereien am Pool und in den sechs unterschiedlichen Bar & Lounge Standorten des Angsana Korfu an. Hierbei wird darauf geachtet, dass jeder dieser Standorte Gerichte und Getränke anbietet, der diesen Ort einzigartig macht – so muss der kulinarisch geneigte Hotelgast „gezwungenermaßen“ alle auch mindestens einmal besucht haben.
Das Team
Wenn man das Angsana Korfu betritt, wird einem ein Gruß zu teil, wie man ihn sonst nur selten zu sehen bekommt. Als sozusagen halb asiatisches Haus stellte sich irgendwann auch die Frage mit welcher Geste man die Gäste denn empfangen solle.
In Asien tun dies die Mitarbeiter der Banyan Tree & Angsana Hotels meist mit dem in Thailand üblichen „Whai“, aber für Korfu – für ein Hotel in Griechenland brauchte es eine einzigartige Geste. So legen die Mitarbeiter des Angsana Korfu zum Gruße die Hand aufs Herz und seid versichert, sie meinen es auch so.
Griechen sind stolze Menschen und dies zu Recht, den die bewegte Geschichte dieses Landes hat nicht nur weltweit die Demokratie befördert, sondern auch wichtige Werte wie das freiheitliche Denken, die Familie als Dreh & Angelpunkt, echte Gastlichkeit und Moral in die Welt hinausgetragen.
Anders als bei den Italienern, die ihr Herz auf der Zunge tragen, muss das griechische Herz erst erobert, also aufgeschlossen werden, dann spürt man die tief verwurzelten Gene der Gastfreundschaft & Herzlichkeit wie kaum andernorts.
Von Tag zu Tag schlossen wir die Herzen der griechischen Mitarbeiter weiter auf und bei unserer Abreise hatten wir mehr als eine Hand voll neuer Freunde gewonnen.
Seit unserem Aufenthalt im Herbst 2021 hat sich dem Buschfunk zufolge einiges an der Mannschaft des Angsana verändert, unter anderem ist mit Kostas Biblis seit Kurzem ein neuer GM am Ruder – wir sind gespannt und freuen uns auf den neuen Wind!
Die Pools
Das Angsana verfügt über mehrere Pools. Zum einen gibt es den riesigen Infinity-Pool der weltweit seines Gleichen suchen dürfte. Er beschreibt nahezu einen Halbkreis und reichte mir mit gut 185 cm Körpergröße an der tiefsten Stelle knapp an die Schultern. Die Mitte des Polls ist zu zwei Dritteln durch einen Holz Aufbau geteilt, auf dem sich Liegen und Sitz Möglichkeiten befinden.
Ein Bereich um den Blick über das Meer schweifen zu lassen und zu Verweilen – dieser Pool lädt zum chillen bei einem leckeren Cocktail ein. Der Pool verfügt zudem über einen Whirlpool-Bereich, der für uns jedoch deutlich liebevoller und funktioneller gestaltet hätte werden sollen. Größtes Manko des Infinity-Pools – insbesondere in den Nebenzeiten – bleibt aus unserer Erfahrung, dieser kann offenbar nicht beheizt werden.
Sollte das Wetter nicht zum Baden im Infinity-Pool einladen, steht zusätzlich ein Innen-Pool, gleich neben dem Fitness Bereich zur Verfügung. Diese ist etwas tiefer, jedoch auch kleiner – war aber bei unserem Aufenthalt wegen der Pandemie nahezu durchweg gesperrt.
Dann gibt es noch einen ganz kleinen Kinder Pool (nicht sicher ob der beheizt werden kann, würde aber sicher Sinn machen -Stichwort „blaue Lippe“), überdacht und gleich vorm Rangers Club – der Kinderbetreuung des Angsana Korfu. Hier können die Kleinen im Idealfall schwimmen lernen. Leider war dieses Angebot während unseres Aufenthaltes nicht verfügbar – sehr schade.
Zu guter Letzt gibt es in den Villen jeweils noch kleine Pools, bei denen eine Hand voll wohl beheizt werden können.
Spa, Wellness & Beauty
Der Hotel eigene Spa & Wellness-Bereich des Angsana Korfu braucht keinen Vergleich mit asiatischen Wohlfühltempeln zu fürchten. Ganz im Gegenteil ist dieser trotz der gerade mal ein Jahr zurückliegenden Eröffnung des Hotels bereits sagenumwoben.
Es handelt sich um den größten und luxuriösesten Spa Griechenlands – wahrscheinlich dürfte es aktuell europaweit kaum etwas Vergleichbares geben – ein Besuch hier ist ein MUSS, was viele Erholungssuchende des ganzen Landes bereits erkannt haben und daher nach Korfu kommen lässt.
Natürlich bemerkt man an der gediegenen Atmosphäre der Örtlichkeit den Einfluss von Banyan Tree, sowohl aber auch die Handschrift des griechischen Anteileigners Vassilis Kertsikoff – der Spa & Wellness-Bereich strahlt rundum Behaglichkeit und Eleganz aus, wobei die Architektur der einzelnen Behandlungsräume ihres Gleichen sucht.
Ton in Ton, mit viel edlem Holz und einladenden Behandlungsnischen, spürt man das Fengshui förmlich in jeder Ecke. Die großen Fenster geben den Gästen die Möglichkeit, während ein versierter Therapeut ihnen den Stress des Alltags aus den Muskeln massiert, weit auf das Meer hinauszublicken.
Dem Spa-Bereich angeschlossen ist im Übrigen auch ein kleiner Beauty Salon, hier kann man sich in gediegener Atmosphäre die Haare richten, die Nägel lackieren lassen und einen Plausch mit der Stylistin haben.
Gym & Yoga
Das Angsana Korfu verfügt über ein gut sortiertes Gym. Es gibt dort hochwertige Trainingsgeräte, Freihantelbereiche sowie Räumlichkeiten für Kurse oder das Personal-Training. Man gelangt vom Gym direkt zum Spa, oder aber auch zur Sonnenterasse auf der turnusmäßig Yoga-Kurse abgehalten werden.
Kids Club / Rangers‘ Club
Der Kids Club des Hotels ist nahe dem großen Infinity-Pool gelegen und bietet den Kleinen allerhand an Abwechslung. Die Räumlichkeiten sind chic und modern eingerichtet und es gibt Einiges zu sehen.
Von farbiger Knete, über das Fertigen von Armbändern und Ketten, dem Malen & Zeichnen, LEGO-Spielereien, Kuscheltieren, Kinderbüchern bis hin zum Großbildfernseher um die neuesten Disney Filme zu schauen, gibt es im Grunde fast alles.
Angeschlossen an den Kids Club ist eine große sonnengeschützte Buddelkiste und direkt vor dem Club gibt es einen überdachten Kinder-Pool. Hier können die Kleinen, wie vorab bereits erwähnt das Schwimmen lernen, so ganz nebenbei sozusagen. Wenn es dann mal aufs Töpfchen geht, hat das Hotel extra kindgerechte WCs zu bieten – was will man mehr.
Sicher hat der Kids Club noch allerhand mehr an Programm zu bieten, wobei sich da unsere Tochter sicher besser auskennt als wir.
Besonders möchte ich die liebevolle Art und das Herzliche Wesen der Betreuerinnen erwähnen. In unserem Fall die von Christina. Sie hat für alle Belange unseres kleinen „Quälgeistes“ gesorgt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Room-Service
Ohne den hervorragenden Zimmerservice hätten wir die 24 Tage im Angsana Korfu nicht wirklich gemeistert. Gerade während der Zeit in der wir feststellen mussten, dass in der Umgebung kein Restaurant mehr geöffnet hatte und es nicht erlaubt wurde Essen von außerhalb ins Hotel liefern zu lassen war dieser unsere Rettung.
Die gute Seele des Room-Service – Spiros – hat stets dafür gesorgt, dass wir uns zu jeder Tages-, insbesondere aber auch Nachtzeit kulinarisch gut aufgehoben gefühlt haben. Zudem hatte er mit seinem offenen und professionellen Wesen ein Talent uns aufzumuntern.
Hier und da wies er uns auf kulinarischen Hotspot hin, bei denen es sich lohnen würde mal vorbei zu schauen – beispielsweise auch auf die Taverna Boukari Spiros Karidis – ein kulinarisches Highlight unseres Aufenthaltes.
Spiros hat, zumindest für uns, einiges gerettet was im Grunde in der Fachlichkeit und den Erfahrungen eines Concierge hätte verortet sein sollen – vielen Dank dafür!
Housekeeping
Das Housekeeping des Hotels hat aus unserer Sicht einen fantastischen Job gemacht – die Zimmer waren stets im Handumdrehen gereinigt – und dies gründlich. Gerade während der Pandemie, aber auch sonst eine Qualität die zählt. Natürlich braucht es Zeit – gerade in der RampUp-Phase eines Hotels – bis sich alle Gewerke eingeschliffen haben.
Bei der einen oder anderen Gelegenheit hätten wir uns hinsichtlich des jeweiligen Reinigungszeitraums eine bessere und proaktive Abstimmung mit dem Frühstücks-Empfang gewünscht, aber das braucht eben seine Zeit.
Hinzukommt das alle „guten Seelen“ des Housekeeping-Personals, die wir persönlich angetroffen haben, stets sehr herzliche Menschen waren. Viele von den Zimmermädchen stammten aus der direkten Umgebung und hatten wiederum Familienmitglieder, die in anderen Rollen im Hotel tätig waren.
Dies schafft eine persönliche Atmosphäre und Haltung zum Arbeitsplatz in der Nachbarschaft und bedeutet eine echte Win/Win Situation für Gast, Mitarbeiter und das Hotel-Management.
Events & Ausstellungen
Auf Grund der Pandemie fanden während unseres Aufenthaltes leider keinerlei Entertainment oder Abendveranstaltungen statt, was bei unserem Aufenthalt von etwas über drei Wochen natürlich oftmals zur Langeweile führte. Die Cooking Masterclass war somit die einzige echte Abwechslung auf dem Hotel eigenen Campus – von derlei Aktionen hätten wir gerne mehr erlebt.
Gottlob gab es während unseres Aufenthaltes im Hotel zumindest eine Ausstellung, und zwar die des bekannten Griechischen Künstlers Spiros Gelekas, der unter anderem mit seiner Liebe zu Tolkien und dem Spiros Gelekas Fantasy Shop weit über die Grenzen Griechenlands, ja sogar bis in den asiatischen Raum hin bekannt geworden ist.
Seine Werke finden sich vielerorts, beispielsweise auch auf Etsy und bestechen neben den künstlerischen Aspekten auch durch die Bezahlbarkeit seiner Drucke und Unikate. Spiros ist ein Künstler ohne Allüren der es versteht und liebt sein Wissen in liebevoll geplanten Workshops an Interessierte weiterzugeben – mein persönliches Lieblingswerk ist und bleibt „The Keeper“, ein Traum in Grün. Solltet Ihr auf Korfu sein besucht unbedingt seine Galerie in Vraganiotika.
ALL Accor Partnership
Was die Partnerschaft mit Accor angeht wünschte ich mir von Banyan Tree, respektive von der Angsana Gruppe einfach noch deutlich mehr von dem, was einen Aufenthalt in einem fünf Sterne Hotel für Diamond Member auszeichnet.
Das sich Fallenlassen können, dass Wünsche von den Lippen ablesen, dass rundum Sorglos Paket für Geist & Seele eben – selbst, wenn es nur die die morgendliche Zeitung ist – obwohl das automatische Upgrade auf die nächst höhere Zimmer-Kategorie für den Gast natürlich nie seinen Charme verliert – aber was kommt im Angsana Korfu nach der Suite…?
Auch Restaurant & Bar Ermäßigungen, sowie beim Angsana gerade solche für den herrlichen Spa wären uns willkommen gewesen. Zudem sind kostenlosen Softdrinks in der Minibar etwas, was einen Aufenthalt ganz anders erscheinen lässt. Für den rundum Wohlfühl-Faktor von fünf Sterne Gästen ist hier deutlich noch Luft nach oben.
Fazit
Dieser Aufenthalt auf Korfu war unser erster Besuch dieser griechischen Insel und der erste seit vielen Jahren in Griechenland selbst. Korfu selbst hat uns überzeugt, aber nicht mit den lauten Momenten, nicht mit den Shopping-Gassen, sondern mit denen auf die wir zufällig trafen.
Beispielsweise als uns das Navigationssystem sozusagen in die Irre geführt hatte und wir Ecken Korfus kennenlernen durften an die es augenscheinlich kaum jemand verschlägt. So fanden wir im Süden Orte mit Aussichten, die atemberaubend waren – wir fanden verlassene Olivenhaine, die sich die Natur schon fast zurückgeholt hatte und die übersäht mit den buntesten Blumen waren, die uns in der Sonne anstrahlten.
Dank der tollen und offenherzigen Mitarbeiter des Angsana – speziell einiger Köche wie Apostolis, den vielen Servicekräften, Elena – die Rezeptionistin, Spiros dem „Held des Room-Service“ und Restaurant Manager wie Vassilis, fanden wir authentische kulinarische Highlights, die uns fast vergessen ließen, dass unser Hotel keinen einzigen Grill oder Holzbackofen sein Eigen nannte.
Die Empfehlungen reichten hierbei von der „Pizzeria ums Eck“, der Pizzeria Sul Posto über das Paxinos und das Mr Spiros in Benitses bis hin zum echten Grill-Highlight Giannitsis (ΓΙΑΝΝΙΤΣΗΣ). Aber auch eine klassische Taverne wie The Village Taverna, ein echtes Wohlfühl-Restaurant wie das Avli und die Burger-Schmide Red Hot Chili Burger in Korfu Stadt fanden sich darunter.
Essen verbindet eben – uns als wir die Gelegenheit bekamen für die uns liebgewonnenen Hotel-Mitarbeiter thailändische Gerichte zuzubereiten, da ging auch uns das Herz auf – ein „Griechischer Moment“ sozusagen.
Gerade der kulinarische Austausch ist etwas, was die Qualität eines Aufenthaltes für mich ausmacht – ein Besuch ohne sich ausreichend mit dem Chefkoch ausgetauscht, mit ihr oder ihm gemeinsam gekocht und probiert zu haben, ist nur die halbe Reise wert. Schaut Euch die foodadvisor Rubrik Triff den Chefkoch an – hier geht es eben genau um das was zählt (hier habe ich im Übrigen noch einige Porträts in der Pipeline, bloß mir fehlt momentan einfach die Zeit diese zu verfassen).
Ich hatte so viele verschieden Köstlichkeiten mit nach Korfu gebracht, um diese zu teilen. Seien es verschiedene Sorten vom schwarzen Knoblauch, schwarze Zwiebeln, schwarze Chile Chipotle, schwarze Blutmandarinen und Limonen, Tonkabohnen, Anapurna Curry aus Nepal, Inka Sonnen Salz aus Lateinamerika und vieles, vieles mehr…und was soll ich sagen, der Chefkoch hat sich in 24 Tagen nicht ein einziges Mal blicken lassen – das war wirklich enttäuschend.
Umso mehr Freude hat es mir bereitet einige Flaschen des mitgebrachten australischen Shiraz – verschiedene Jahrgänge (2005, 2010, 2012, 2013 & 2015) des The Boxer von Mollydooker – mit Gleichgesinnten zu verkosten – eben dies waren dann eben auch die Momente die mir den Aufenthalt im Hotel selbst dann auch kurzweilig erschienen ließen.
Wenn wir ganz ehrlich sind war unser Aufenthalt einfach deutlich zu lang, denn man hatte versäumt uns vorab mitzuteilen, dass wir ab der Hälfte der gebuchten Zeit nur noch auf verschlossene Türen stoßen würden.
Benitses war wie ausgestorben und auch der Rest der interessanten Lokalitäten der Insel war vorzeitig geschlossen worden – viele Ecken wirkten nahezu wie Geisterstädte. Wir hatte nach gut zehn Tagen nicht nur einmal mit der Überlegung gespielt, die Insel zugunsten eines anderen Urlaubsziels zu verlassen.
Die Saison war längst vorbei und das Unwetter und die außergewöhnlich niedrigen Temperaturen hatten ihr Übriges getan, dass sozusagen früher Schluss war, als in den Jahren zuvor. Dazu kam das der überwiegende Teil der eigentlichen Hotelangebote einfach nicht nutzbar oder nicht fertig geworden war.
Sei es der durchweg gesperrte hoteleigene Strand, der Indoor Pool der nicht betreten werden durfte – der große Außenpool der nicht beheizt war, das Fitnesscenter was mal offen – mal geschlossen war, die angepriesene Dachterrasse die einfach nicht fertig wird, das Fehlen jeglicher Abend-Events des Hotels und das Ausbleiben von kreativen Kompensationsangeboten seitens des Angsana. Hier hätte deutlich mehr getan werden können und sollen, um die Gäste zu unterhalten – ja, zu beschäftigen trifft es wohl noch eher.
In diesem Jahr werden wir das Angsana Korfu nochmals besuchen, diesmal jedoch nur zehn Tage lang und in der Hochsaison. Warum, mag sich der eine oder andere Fragen. Zum einen haben uns die Hotelleitung und auch einige Mitarbeiter bei unserem ersten Besuch wissen lassen, dass wir nicht wirklich das echte Angsana mit all seinen Möglichkeiten & Annehmlichkeiten haben genießen können – denn das ginge eben erst wenn das Hotel auch wirklich fertig wäre – wir hoffen das ist es nun.
Zum anderen, und das ist fast noch wichtiger, haben wir viele Mitarbeiter auf Grund Ihres Wesens ins Herz geschlossen. Anders als in der überwiegenden Mehrheit der asiatischen Häuser, nehmen Gast und Hotel-Mitarbeiter sich in Europa deutlich bewusster wahr. Das muss nicht immer positiv sein, der eine Gast schätzt dies, der andere nicht – was es aber bewirkt ist oftmals eine „Langzeitbeziehung“ in der die Gäste einem Haus über viele Jahre, ja manchmal sogar Jahrzehnte treu bleiben ohne dass Sie sich langweilen.
In diesem Sinne sind wir gespannt was uns bei unserem zweiten Versuch erwartet – auf jeden Fall ein paar gute Flaschen The Boxer, denn die haben wir bereits vorausgeschickt!
Wir hoffen unser kleiner und ehrlicher Report war von Interesse für Euch – mal schauen ob wir 2022 noch ein Update für Euch nachreichen. Drückt uns also die Daumen, was das Wetter auf Korfu und die aktuelle „Verfassung“ des Angsana angeht, schließlich wollen wir diesmal die vollen 150%.