Wir kamen am Morgen mit der Interislander Fähre von Wellington auf der Südinsel Neuseelands an. Schon die Einfahrt zur Südinsel offenbarte die atemberaubende Natur, die dieser Teil Neuseelands zu bieten hat. Ein optischer Vorgeschmack mit grünen Hügeln, fast so wie im Auenland.
In weiser Voraussicht hatten wir bereits in Wellington einen Wagen bei der Neuseeländischen Autovermietung OMEGA Rental Cars angemietet. Obwohl das Office noch nicht geöffnet hatte, war das Team von OMEGA so nett und hat uns trotz allem direkt von der Anlegestelle abgeholt.
Wir können Euch diesen Neuseeländischen Auto Vermieter ans Herz legen. Zum einen waren sie günstig, das Auto war nagelneu und der Service super zuvorkommend, zum anderen nahm man uns gleich jedwede Angst vor gängigen Verleiher-Tricks indem OMEGA betonte – „Wir sind hier nicht auf den Kanaren“…
Wir fuhren von hier den sehr kurvigen Queen Charlotte Drive entlang der Küste in Richtung Havelock. Eine anspruchsvolle Strecke, gerade wenn der Magen derart viele Kurven nicht gewohnt ist. Wir sind die Angelegenheit jedoch etwas langsamer angegangen und haben ab und an auch mal angehalten um durchzuatmen und die Natur zu genießen.
Es hätte auch die Möglichkeit gegeben über die State Highways 1 & 6 zu fahren – sozusagen einen Haken zu schlagen – hierbei ist die Strecke zwar länger, aber die Straßenführung deutlich geradliniger und es sollen knapp zehn Minuten weniger Fahrtzeit sein. Wir wollten jedoch auf die tolle Aussicht nicht verzichten und bei dem was später noch so folgte war das „Kurventraining“ eine feine Sache.
Als wir nach gut 35 Kilometern am Ortsschild von Havelock vorbei fuhren war es wieder Zeit für eine kleine Pause. Havelock ist nicht besonders groß – zumindest von der Durchgangsstraße aus gesehen. Wir sind einfach dem nächsten Parkplatz-Schild gefolgt, haben unseren Wagen abgestellt und uns zu Fuß auf Erkundungstour gemacht. Schon vor dem Ort fielen uns auf der Meeresseite große Becken auf – das hier jedoch Muscheln gezüchtet werden, war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Das änderte sich schnell als wir an der Durchgangsstraße ankamen, den nahezu alle Läden in Havelock schienen etwas mit Muscheln zu tun zu haben. Das passte natürlich hervorragend, den einer Mahlzeit gegenüber waren wir mehr als aufgeschlossen. Wir steuerten also direkt auf das nächste – offenbar auch bekannteste – Restaurant Havelock`s zu, dem The Mussel Pot.
Manchmal – nicht immer – ist es gut sich vorab nicht informiert zu haben, so war der Umstand, dass es hier sehr leckere Muscheln geben soll für uns eine große Überraschung. Es war ca. 14:00 Uhr und das Restaurant war glücklicherweise noch geöffnet. Wir traten ein und wurden auf das Freundlichste begrüßt.
Das Interieur des The Mussel Pot vermittelt eine ganz besondere Atmosphäre. Schon von außen ist dieses Restaurant mit riesigen grünen Muscheln und einem gewaltigen Kochtopf auf dem Dach dekoriert. Es gibt außen zudem einen Biergarten ähnlichen Bereich mit einer Hand voll Tische. Innen gibt es viel bodenständiges Holz, mediterrane Farben und allerhand liebevoll aus Muschelschalen gebastelte Objekte. Das gesamte Restaurant – ob Gastraum, Barbereich oder die „restrooms“ – alles war pikobello sauber.
Es dauerte keine zwei Minuten und wir konnten unsere Bestellung aufgegeben. Dies war jedoch leichter gesagt als getan. Ich hatte es mir einfach gemacht und mir ein Ribeye-Sandwich bestellt – das ich von den Muscheln etwas abbekommen würde war mir hier bereits klar. Meine Frau war vom Angebot doch recht „erschlagen“ – was sollte sie bestellen?
Es gab Muscheln in gefühlt 100 Variationen – mit Sud (Tomate, Wein, u.v.m.), gekocht, gebraten, gegrillt – mit Käse überbacken, und, und, und…die Wahl fiel dann auf ein Kilo Muscheln mit klassischem Tomatensud und ein weiteres Kilo gegrillt mit Knoblauch.
Es vergingen keine fünf Minuten bis unser Essen vor uns stand. Die Muscheln waren atemberaubend – zum einen riesig…vielleicht 2 bis 3 Mal so groß wie die großen Miesmuscheln „beim Italiener um die Ecke“ – zum anderen auf den Punkt gegart, weich, saftig und jeweils perfekt abgeschmeckt. Wir waren Hin & Weg von der Qualität – da gab es keine geschlossenen, leeren oder zerschlagenen Schalen oder gar Sand – und dem Geschmack. Eines war klar, hier kannte man sich aus mit Muscheln und ich muss zugeben bis heute waren dies die besten Muscheln die ich bisher genießen durfte.
Ja, das Ribeye Sandwich hat ebenfalls super geschmeckt, aber alleine die Muscheln wären Grund genug nochmals nach Neuseeland zu reisen! The Mussel Pot ist mit Abstand das beste Muschel-Restaurant was ich je besucht habe. Alle Zutaten – insbesondere die Muscheln – sind super frisch und von ausgesuchter Qualität… es war ein echter Glücksfall, dass wir über dieses Restaurant „gestolpert“ sind.
Solltet Ihr die Südinsel Neuseelands besuchen und ebenfalls gerne Muscheln essen – von uns eine glasklare Empfehlung für den Besuch des The Mussel Pot!
Wenn Ihr jetzt auch Appetit bekommen haben solltet, schaut Euch auch gerne das Miesmuschel-Rezept mit schwarzem Knoblauch an!