Reservierung und Web
Bei Verlassen des Restaurants riet uns der Kellern bei mehr als einer Person zu reservieren – dies schien angesichts der zwei weiteren Gäste allerdings nicht unbedingt notwendig zu sein – vielleicht lag es an der Uhrzeit (21:30 Uhr).
Reservieren kann man über die Webseite der Taverna Ellada – warum dies mit eigener Domain mittels einer WebDE E-Mail-Adresse geschieht erschließt sich uns allerdings nicht wirklich.
Die Webseite ist recht einfach gehalten und die Bilder differieren erheblich von der Anmutung der Speisen im Restaurant – die Speisekarte ist nicht optimal integriert und insbesondere auch nicht durchsuchbar – das störte.
Ambiente
Die Taverna Ellada hat einen recht großen ebenerdigen Gastraum und darüber hinaus noch einen kleineren Teil der ein paar Stufen höher liegt – in Summe so um die 12-14 Tische verschiedenster Größe. Das Restaurant ist hell und mit ein paar „Säulen“ ein wenig im griechischen Stil eingerichtet.
Die Visitenkarte
Die Toiletten wurden bei unserem Besuch nicht frequentiert – sollte es zu einem weiteren Besuch kommen holen wir dies sicher nach.
Service
Wir waren bereits vor mehr als zwei Jahren zu Besuch in der Taverna Ellada und bereits da viel uns insbesondere das gelebte Desinteresse des indischen Betreibers auf.
Der damalige Ober bot, als wir sagten wir müssten noch fahren, sehr versiert einen griechischen Mokka anstatt eines Ouzos an– Kompliment dafür. Als er diesen dann jedoch an den Tisch brachte sagte er plötzlich sein Chef fordere ihn leider auf diesen nun doch in Rechnung zu stellen – lediglich Alkohol gäbe es aufs Haus – wir lehnten dankend ab.
Eben diese Stimmung strahlt der Betreiber leider aus und bremst so offenbar sein teilweise serviceorientiertes Personal – wenig Up to Date und keinesfalls weltmännisch – der nette Ober von damals war nicht mehr da.
Auch heute wurde ad hoc & ungefragt ein Ouzo auf den Tisch gestellt als das Wort auf die “verliebt“ gesalzenen Lammkoteletts kam – sicher nett gemeint, es tat auch leid hier abzulehnen, aber durch den Ouzo verschwindet das Salz auch nicht, da wäre ein halber Liter Wasser sinnvoller gewesen…
Der Ober war versiert und man sah ihm förmlich an, das er als Grieche wusste was alles hier nicht wirklich griechisch ist. Wenn man als Nicht-Grieche griechisches Personal hat, sollte man wenigstens ein offenes Ohr für deren Lebenserfahrung und Kultur haben, um die nötige Authentizität zu bekommen die es braucht ein griechisches Restaurant erfolgreich zu betreiben.
Vorspeisen
Der “Gruß aus der Küche“ bestand aus einem kleinen Schälchen Tzatziki und etwas Brot. Es handelte sich um frisch aufgeschnittenes toast-ähnliches Weißbrot – kalt und labberig- wirklich eine Schande für einen Griechen. Beim zweiten Anlauf konnte der Ober aber überzeugt werden dieses wenigstens etwas “angrillen“ zu lassen – danach war es zwar nicht wirklich gut, aber deutlich besser.
Bei den georderten Vorspeisen handelte es sich zum einen um eine Portion Griechischen Schafskäse mit Zwiebeln und zum anderen um Oktopus in Essig und Öl (Xtapodi xidato).
Der Schafskäse war etwas lieblos und recht trocken angerichtet – hier hätten ein paar Oliven, etwas Salz und frischer Pfeffer (auf Nachfrage gab es dann auch eine Pfeffermühle) sowie etwas mehr Öl wahre Wunder gewirkt. Gottlob gab es ein frisch gezapftes Duckstein, das half dem trockenen Schafskäse dann weiter…
Auf der Webseite des Restaurants wurde beim anrichten mit Oliven nicht derart sparsam verfahren und auch das Brot wirkt deutlich leckerer.
Der Oktopus ist eigentlich das Zugpferd vieler griechischer Restaurants weltweit, aber er sollte mit Liebe gemacht sein und keinesfalls Kühlschrank-Temperatur haben – in unserem Falle war dies leider so und auch die Konsistenz sprach nicht dafür das dieser täglich frisch über die Theke geht – schade.
Vielleicht hätte auch eine andere Vorspeise von der Tageskarte besser geschmeckt – leider wurde diese erst nach der erfolgten Bestellung und auf Nachfrage hin “hervorgeholt“.
Zeitgleich mit den Vorspeisen kam der Beilagen Salat zur Hauptspeise, was insofern angenehm war als, dass auch dieser dem Schafskäse zu etwas frische und Schwung verhalf.
Der Salat war gut abgeschmeckt und fast das griechischste am ganzen Abend – wäre da nicht die spezielle Garnierung gewesen. Im Salat befand sich ein Stück Papierserviette – wahrscheinlich vom Abwischen des Tellerrandes in den Salat gelangt – nun ja das kann vorkommen – lustig dabei war nur das mein Hinweis auf das Papier im Salat mit einem Check meiner Serviette quittiert wurde…da ich selber nicht sicher war ob das Papier vorher schon im Salat war, habe ich dann die Bilder des Salates angeschaut die ich zuvor davon gemacht hatte als er an den Tisch kam… die “Zutat“ war leider wirklich schon beim Servieren des Salates enthalten….aber mehr als ungläubige Blicke gab es hierfür nicht.
Hauptgericht
Als Hauptgericht wurde der Lammteller geordert. Zwei Lammkoteletts, ein Lammfilet & ein Lamm-Souvlaki mit etwas Tzatziki und Pommes Frites.
Das Lamm-Filet war sehr schön gegrillt, innen rosa und mit Bedacht gewürzt. Auch der Lamm-Souvlaki war sehr lecker und das Fleisch auf den Punkt gegart – schön saftig.
Einziger Ausreißer beim Hauptgericht waren die beiden “Salzkristalle“ in Form von Lammkoteletts – diese ohne mehrere kräftige Schlucke Duckstein hinunter zu bekommen wäre schwerlich möglich gewesen – der Koch muss seine große Liebe gefunden haben…
Nachspeisen
Auf Nachspeisen haben wir bei diesem Besuch verzichtet – allerdings wurden uns auch keine angeboten.
Fazit
Das Essen war nicht durchweg schlecht, der Koch scheint Potential zu haben, jedoch was die Lammkoteletts angeht recht frisch verliebt zu sein. Leider war der Service unaufmerksam obwohl der Chef – ein Inder wie so oft in Restaurants der Langen Reihe zum Hauptbahnhof hin – zugegen war und drei echte Gäste keine Herausforderung darstellen sollten.
Wer wegen der guten griechischen Küche, sprich leckeren Oliven & frischen Brotes kommt und nicht nur wegen der “ausgegebenen“ Ouzos, wäre von einem Besuch wohl enttäuscht – wohl nicht zuletzt auch wegen des Unterschiedes zu den netten Fotos auf der Webseite.
Die Preise im der Taverna Ellada sind angemessen und überraschender Weise nicht derart überzogen, wie die der anderen Restaurationen im oberen Teil der Langen Reihe.
Von uns kann in diesem Falle leider lediglich eine halbherzige Empfehlung für einen Besuch in der Taverna Ellada abgegeben – hier fehlt das Gefühl der authentischen griechischen Gastfreundschaft sowie die echte Wertschätzung und der Respekt gegenüber dem Gast.