Den Pot Luck Club in Kapstadt haben wir entdeckt als wir auf der Suche nach dem Restaurant „The Test Kitchen“ waren – eines der besten 50 Restaurants weltweit. Zur Zeit unseres Besuches wurden beide Restaurants vom selben Besitzer betrieben. The Test Kitchen war aber leider noch geschlossen – im Nachhinein ein glücklicher Zufall, denn das Essen und besonders die helle Atmosphäre des Pot Luck Club haben uns nachhaltig fasziniert.
Beide Restaurants sind auf dem Gelände der „Old Biscuit Mill“ gelegen und nur Schritte voneinander entfernt. In dieser Gegend Kapstadts gibt es einige kleine Galerien und viele Handwerksbetriebe. Nach einem kurzen Smalltalk mit den Köchen in The Test Kitchen nahmen wir den Fahrstuhl zur Dachetage und wurden im The Pot Luck Club aufs Freundlichste empfangen. Der Restaurant-Manager war so nett und ließ uns an „seinem“ Tisch Platz nehmen. Die Mitarbeiter waren allesamt außerordentlich freundlich und flink und wir genossen den Tollen Service.
Der Pot Luck Club verfügt über eine offene Küche innerhalb des Gastraums der wie eine klassische Fabriketage wirkt und ist mit seinen massiven Holzmöbeln bodenständig, jedoch trotz allem sehr schick eingerichtet.
Nach Außen ist das Restaurant von großen Fenstern eingerahmt, die den Gästen erlauben den Blick über die Dächer Kapstadts schweifen zu lassen während sie speisen.
Die Speisekarte im Pot Luck Club bietet die Gerichte in fünf Geschmacksrichtungen an – salzig, süß, sauer, bitter & umami (Aminosäuren Glutaminsäure und Asparaginsäure) – nur fettig fehlte…warum nur… Ich fand das sehr angenehm, weil es sich so nah an den kulinarischen Aspekten orientiert. Auffällig war auch das schöne Geschirr, was aus vielen verschiedenen handgemachten Tellern und Schüsseln bestand, ein kleiner Augenschmaus.
Bei der Auswahl der Speisen haben wir uns ganz in die Hände unserer Bedienung begeben. So gab es dann zur Vorspeise salzige marinierte Oliven, ein Thunfisch-Tartar und grünen Salat – dazu wurde ein sehr leckeres Brot gereicht. Alles war optisch mit Liebe angerichtet, sehr schmackhaft und von hoher Qualität und Frische.
Im Anschluss gab es Forelle mit Fenchel, Apfel und Limone – was der sauren Geschmackrichtung zuzuordnen war – und parallel koreanischen Blumenkohl der unter salzig fiel.
Im Hauptgang ließen wir uns beispielsweise mit Unamie knusprigen Oktopus auftischen. Dieser hatte bevor er paniert und frittiert wurde bereits viele Stunden im Sous Vide Bad verbracht und dies hat man auch geschmeckt – er war butterzart und von einer überraschend zarten Textur.
Hiernach kam ein unglaublich zartes und saftiges Rinderfilet – wiederum aus der Geschmacksrichtung Umami – welches eine Note schwarzen Pfeffers hatte und mit einer unglaublich leckeren und innovativen Trüffel Café au Lait Sauce gereicht wurde.
Eine der besten Saucen die ich bisher die Ehre hatte probieren zu dürfen! Nicht zu vergessen sind natürlich auch die handgemachten Pommes Frites – auch diese standen denen aus Belgien in nichts nach.
Blieb nach diesen kulinarischen Hochgenüssen nur noch die „Flucht“ ins Süße. Mit dem “Süßen Ende” und einer kleinen Spezialanfertigung zeigten uns die Köche des Pot Luck Club das auch „Süß“ eine ihrer Stärken ist. Das Ganze wurde dann noch mit einem hervorragenden Cappuccino abgerundet und wir waren mehr als glücklich.
Die Preise im Pot Luck Club kann man mit Fug und Recht als günstig bezeichnen – eine solch gute Qualität wird sich zu diesen Preisen in Europa schwerlich finden lassen. Unser Besuch im Pot Luck Club war ein voller Erfolg – kulinarisch, wie atmosphärisch. Von mir eine klare Empfehlung an alle die in Kapstadt vorbeischauen dort mindestens einmal einzukehren – aber reserviert vorher und richtet Grüße von Erik aus!