Nachdem wir die überwiegende Zeit in Ahlbeck zugebracht hatten, entschieden wir uns zum Ende unserer freien Tage hin, auch den anderen Kaiserbädern einen Besuch abzustatten. Erst dann bemerkten wir, dass Ahlbeck offenbar doch eher den ruhigen Orten zuzurechnen ist als andere Strände der Umgebung.
Beispielsweise in Heringsdorf selbst, fanden wir trotz intensiver Suche nach mehr als einer halben Stunde keinen freien Parkplatz – alles wirkte überlaufen und hektisch. Sprich alles was man eigentlich in der belebten Stadt gerne zurückgelassen hatte, war hier wieder allgegenwärtig.
Dann kam uns die Idee einfach mal etwas weiter zu schauen – wir machten uns auf den Weg nach Zinnowitz. Den Ort kannten wir natürlich schon vom Hörensagen – dort waren wir bisher jedoch noch nicht gewesen.
Eine richtige Entscheidung, den schon auf dem Weg dorthin wurde es zusehends ruhiger und in Zinnowitz angekommen war es regelrecht beschaulich. Wir entschieden uns über Nacht zu bleiben – unsere Wahl in Sachen Unterkunft fiel dabei auf das Usedom Palace Hotel Zinnowitz, ein fünf Sterne Haus mit Tradition in top Lage.
Wir hatten kurz zuvor im Palace Hotel angerufen und uns avisiert. Als wir dann auch den Hotel eigenen Parkplatz fuhren, wurden wir bereits von der Hoteldirektorin Annett Jahnke erwartet und aufs Freundlichste empfangen. Wir konnten dann aus zwei unterschiedlichen Zimmern wählen und entschieden uns für das mit Seeblick, direkt über dem Restaurant.
Das Gebäude des Palace Hotel war offenbar vor Kurzem erst saniert & renoviert worden – alles erstrahlte in frischen Farben. Das Haus machte einen sehr gepflegten und sauberen Eindruck, was sich im Zimmer fortsetzte. Unser Zimmer war in verschiedenen hellen Blautönen gehalten, das reichte von der Wand & Deckenfarben bis hin zum Interieur. Man fühlte sich ob der Einrichtung, Farben und Muster ein wenig in der Zeit zurück katapultiert, aber auf eine angenehme Weise.
Natürlich gab es auch hier einen Safe – leider aber auch zu klein für das Notebook – und eine Minibar, die wir aber unangetastet ließen. Das Zimmer verfügte über einen geräumigen Balkon von dem aus man direkt auf die Ostsee schauen konnte. Leider regnete es dann abends und am Vormittag des nächsten Tages recht stark – ansonsten hätten wir hier gerne mehr Zeit verbracht. Geschlafen haben wir im Übrigen hervorragend – sowohl die gute Matratze, aber vor allem auch das hochwertige Bettzeug bestachen hierbei.
Das Badezimmer war sehr geräumig, in weißem Marmor gehalten und man fühlte sich dort selbst zu zweit nicht beengt. Ehrlich gesagt haben wir das Wellness Angebot des Palace Hotel nicht wirklich genutzt, zum einen, weil uns das Restaurant einfach mehr reizte, zum anderen, weil wir auch Zeit für uns wollten.
Unser Abendessen nahmen wir im Palace Hotel ein – im Schwabe’s Restaurant – nicht nur ein sehr schöner Ort zum Speisen, vor allem auch ein Ort der guten Küche. Schon die Tische waren einladend eingedeckt und als wir Platz nahmen vergaßen wir sogar den straken Regen vor der Türe.
Alle Speisen waren mit Liebe zubereitet und die Zutaten von auffälliger Frische und Qualität. Dies fing bei der top Qualität des Parmaschinkens beim „Gruß aus der Küche“ an und setzte sich beim hervorragenden gratinierten Ziegenkäse, den aromatischen Cherry-Tomaten und dem erwähnenswerten Balsamico fort.
Das klassische Wiener Schnitzel wurde noch ordentlich in Butterschmalz ausgebraten und kam mit Kapern, die ihren Namen geschmacklich noch verdient hatten.
Dazu gönnten wir uns eine Flasche argentinischen ALAMOS Malbec aus 2016 sowie einen Montepulciano von LARINUM aus dem Jahre 2014 – beides sehr leckere Wegbegleiter zu Vor- wie Hauptspeise. Abgerundet haben wir das Ganze dann mit einer kleinen Creme Brûlée, nebst einer Kugel feinen Pistazien-Eises – ein echter Hochgenuss und dabei vor allem auch erschwinglich.
Das Frühstück im Palace Hotel war erwähnenswert gut – nicht nur das eine angenehme und entspannte Atmosphäre herrschte – es gab auch allerhand, was nicht aus dem Supermarkt stammte. So wurden Honige, verschiedene Marmeladen und Säfte aus der Region angeboten – alle von kleinen Familienbetrieben handgemacht. Dabei war eine Birnenmarmelade, die so lecker nach Birne schmeckte, dass ich mich unversehens an Kindertage zurückerinnert habe.
Wenn es die Zeit erlaubt, raten wir jedem Zinnowitz mal für ein Wochenende oder mehr zu besuchen – es lohnt sich. Wir werden in Zukunft sicher auch nochmal nach Zinnowitz reisen, um das Usedom Palace Hotel und Annett Jahnke zu besuchen – und dies nicht nur weil wir dort noch Wein gut haben…