Das The Codfather in Kapstadts Vorort Camps Bay wurde 1998 eröffnet und ist seit diesem Tage eines der meist besuchten Meeresfrüchte & Sushi Restaurants der Gegend. Wir sind eher zufällig auf dieses kulinarische Kleinod gestoßen – Werbung macht das The Codfather nämlich nicht.
Auch Speisekarten sucht man im The Codfather vergeblich – das Konzept basiert auf der Auswahl aus dem fangfrischen Angebot des Tages. Entscheidet man sich für Sushi nimmt man im vorderen Gastraum Platz und setzt sich an das Fließband. Wie in vielen Sushi Bars weltweit, werden auch hier fertige Teller (diese sind je nach ihrer Farbe unterschiedlich bepreist) von den Köchen auf das Band gestellt und die Gäste nehmen sich weg was Ihnen zusagt.
Möchte man sich, so wie wir, etwas Fangfrisches aus den Vitrinen aussuchen, wird man von einem der erfahrenen Ober des The Codfather an die Hand genommen und bei der Auswahl eingehend beraten. Neben den verschiedensten Typen von Langusten & Garnelen, finden sich im Angebot immer auch Oktopus, Thunfisch, Makrelen, Sardinen, Dorade, Lachs, Schwertfisch und manches mehr.
Nachdem wir uns entschieden hatten mussten wir noch angeben wie unsere Meeresfrüchte zubereitet werden sollen – roh, gebraten, gekocht oder gegrillt. Wir entschieden uns für gegrillt, wobei wir die Garnelen well done und die Tunfischsteaks medium rare orderten. Als die Platten dann kamen gab es einen Schreck, denn alles war durchweg mit BBQ Grill-Gewürzsalz betreut worden. Der schöne fangfrische Thunfisch ebenso wie die feinen Garnelen – nun ja, wir haben es trotz allem gegessen, aber von der Frische oder dem Aroma der Garnelen war kaum noch etwas zu schmecken.
Um diese extreme geschmackliche Erfahrung ungeschehen zu machen haben wir uns zum Ende hin mit einer Creme Brûlée und einem klassisch Afrikanischen „Malva Poeding“ abgelenkt.
Der Service im The Codfatherwar durchgehend freundlich und schnell und die Stimmung im Restaurant fröhlich. Die Preise sind selbst im gehobenen Camps Bay im Vergleich zu anderem Restaurants recht saftig, was die meisten Besucher jedoch nicht zu stören scheint – es ist eben noch immer ein echtes In-Restaurant.
Im Grunde hat mir der Besuch Spaß gemacht, doch was mich kulinarisch beim The Codfather, oder generell in Kapstadt gestört hat, ist das in Afrika beliebte „Braai“ BBQ Grill-Gewürzsalz. Die Südafrikaner streuen dieses äußerst kräftige, mit Raucharoma versehene Gewürz in rauen Mengen über alles Gegrillte – ob dies eine Scheibe des fangfrischen Thunfisches, Garnelen, ein dry-aged Steak oder sogar Hummer ist – immer drauf damit.
Solltet Ihr also Gast in einem Grill Restaurant oder einer bei einer privaten Braai Einladung sein, gebt acht, dass Ihr die Gewürze im Blick habt um ggf. einschreiten zu können – es war wirklich schade um den Fisch.
Ein noch – man sollte in diesem Restaurant unbedingt vorab reservieren, denn es ist hoch frequentiert, viel Spaß beim Ausprobieren.