Es ist sicher schwerlich zu vermeiden, dass Ihr bemerkt wie sehr ich dem spanischen Duroc Schwein zugetan bin. Ganz, ganz früher – als ich mich noch jeden Morgen durch die großväterliche Fleischerei auf den Weg zur Schule machte, schmeckte Schwein noch wie Schwein schmecken soll.
Als mein Opa dann verstarb war es aus mit dem Genuss – und das, was vielerorts als hochwertiges Schweinefleisch angeboten wurde, schrumpfte bereits in der Pfanne auf zweidrittel zusammen, war viel zu fest und schmeckte – na sagen wir mal neutral.
Heutzutage treffe ich Leute die meinen, dass gutes Schweinefleisch – beispielsweise vom BIO-Schwein – irgendwie „eigentümlich“ schmecke…tja, es schmeckt dann halt nach Schwein, so wie es sein soll. Wir haben uns viel zu sehr an Lebensmittel gewöhnt, die kaum noch etwas mit ihrem Ursprung zu tun haben – das ist wirklich bedauerlich und fällt eben besonders auf, wenn wieder etwas Ordentliches auf den Teller kommt.
Heute war also mal wieder Duroc Zeit! Diesmal hatte ich mir ein sogenanntes Spanish Rack ausgesucht. Natürlich kann man dieses im Ganzen grillen oder auch im Ofen zubereiten – ich persönlich bin jedoch ein großer Fan von gegrillten Schweine-Koteletts. Das ist auch der Grund weshalb ich aus dem Rack ein paar kräftige Tomahawk`s „gezaubert“ habe.
Nun gibt es natürlich verschiedene Anbieter, wenn es um Duroc Schweinefleisch geht – einige habe ich bereits ausprobiert und muss zugeben, dass mir das von ESPAÑA ORIGINAL bisher am besten geschmeckt hat. Im Grunde liegt dies vor allem daran, dass egal welches Stück ich von dieser Marke bisher verwendet habe, ich nie enttäuscht wurde.
Das Fleisch ist stets leicht marmoriert, hat ein tolles Eigenaroma und ist im Gegensatz zum Ibérico bisher niemals zu fett dahergekommen. Sicher wird es noch exklusivere Duroc Qualitäten geben, aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht derart leicht im Zugriff.
Wie immer habe ich das Fleisch geraume Zeit vor der Verwendung schon aus dem Kühlschrank genommen, so dass es bereits beim Würzen Raumtemperatur hatte. Bei den Scheiben, die ich aus dem Rack geschnitten habe, habe ich mich bewusst für zwei unterschiedliche Stärken entschieden.
Zum einen habe ich ca. 2 cm dicke Scheiben geschnitten – die sind schnell gegrillt und auch für „kleine Menschen“ noch gut handlebar. Drei Scheiben habe ich jedoch mit 3-4 cm deutlich stärker belassen – die waren für Nimmersatte wie mich eingeplant.
Da man das hochwertige Durco niemals – und ich betone, NIEMALS – durch-grillen / durchbraten sollte, finde ich dicke Scheiben sind deutlich leichter auf den Punkt zu bringen. Ich empfehle beim gegrillten Kotelett maximal bis 95% zu garen – sprich Ihr gebt sehr viel Hitze um in kurzer Zeit die geliebten Röstaromen zu erzeugen und tastet Euch dann an den idealen Garpunkt heran.
Natürlich könnt Ihr hierzu auch ein Thermometer verwenden – aber dazu muss das Fleisch ja „angestochen“ werden – das ist der Grund warum ich die australische Methode (die mit dem Handballen) zur Gargradbestimmung vorziehe.
Wie bei den meisten Fleischsorten die ich grille, habe ich das Fleisch auch in diesem Falle vor dem Grillen nur ganz leicht gesalzen und mit nativem Olivenöl benetzt. Den Grill habe ich auf gut 400°C vorgeheizt, um dann die Koteletts mit einem ordentlichen „Branding“ zu versehen.
Die Grillzeit für die „dünnen“ Koteletts betrug je Seite ca. 1,5 – 2 Minuten, wobei ich das Fleisch lediglich zweimal gewendet habe. Bei den stärkeren Kandidaten waren es dann gut 3 Minuten in Summe pro Seite. Wichtig ist hier – wie immer beim Grillen – das sich die Scheiben ohne Kraft vom Rost lösen lassen wenn Ihr wendet.
Löst sich das Fleisch nicht, so ist es entweder zu früh oder jemand hat Euren Grillrost gereinigt und von jedwedem Fett befreit…was ja an sich schon eine Todsünde wäre…aber lassen wir das.
Die fertigen Koteletts lasse ich dann vor dem Servieren immer noch 2-5 Minuten (je nach Menge) ruhen – das kann man in einem auf ca. 50°C vorgeheizten Ofen tun, muss man aber nicht. In jedem Falle wird es Euch gedankt, denn so bleibt der Fleischsaft beim Anschnitt eher im Fleisch – was in Sachen erlebter Genuss einen großen Unterschied macht.
Gegessen wurden die Duroc Koteletts bei uns ohne jede Beilage. Wie immer schmeckte das Fleisch erwähnenswert lecker – und dies auch noch am nächsten Morgen kalt, was mir wiederum viel über die Qualität sagte.
Also solltet Ihr Appetit bekommen haben und Lust darauf dieses Duroc Fleisch mal auszuprobieren bekommt Ihr es beispielsweise online bei der genusswelt.de oder bei REWE & EDEKA (fragt einfach mal direkt an der Bedientheke).
Viel Freude dabei und lasst es Euch wie immer gut schmecken!