FRUIT LOGISTICA 2022

Am Mittwoch dem 6. Februar 2022 war es seit langem wieder einmal soweit, die FRUIT-LOGISTICA hatte ihre Pforten tags zuvor geöffnet und ich die Zeit vorbeizuschauen – wen auch nur kurz. Merklich gestraffter als noch im Jahr 2018 war doch deutlich spürbar, das viele Aussteller der letzten Jahre noch nicht den Mut gefasst hatten vor Ort zu sein.

So waren in vielen der Messe-Hallen großzügige Freiflächen vorhanden und alles wirkte wesentlich „luftiger“ als zuvor. Auch waren diesmal weniger Gebäudeteile eingebunden – so war das Schlendern durch die unterschiedlichen Hallen natürlich auch entspannter, wenn auch teils etwas irreführend.

Insbesondere in den Treppenhäusern bei den Hallen 6 und 7 waren viele Besucher im Schnitzeljagd-Modus – offenbar hatten diesmal die Beschilderung und vielleicht auch mehrere ausgeschaltete Rolltreppen – ihren Anteil an einer gewissen Orientierungslosigkeit. Ich hielte es für Zielführend, wenn die Messe-Berlin sich entscheiden würde hier verstärkt versierte Guides zu platzieren, die einem im Zweifelsfalle das Hin & Herr ersparen könnten – so wie beispielsweise bei der BIOFACH 2020 gesehen.

Die Präsentation der diesjährige Innovationspreis-Teilnehmer erfolgte diesmal an anderer Stelle, nämlich in Halle 20 statt. Die letzten Jahre war der Bereich vor Halle 21 dafür genutzt worden, was aber insbesondere auf Grund der dort stets schlechten Akustik und Nähe zur Gastronomie ungünstig erschien. Diesmal konnten sich die Besucher deutlich entspannter den Präsentationen der Innovatoren widmen.

Wieder einmal waren Tomaten dabei – man gewinnt zunehmend den Eindruck, dass in Zeiten in denen die Menschen dazu neigen weniger Fleisch zu essen, die Tomate mit ihrem Umami Geschmack das Ruder zu übernehmen scheint.

Darüber hinaus hatten sich einige Mitbewerber der Farbgebung von Salaten & Kohl verschrieben, denn wie wir ja wissen „isst das Auge“ immer mit. So scheint die Lust am Verändern von Form, Farbe und Geschmack durch die pandemische Situation nicht wirklich ausgebremst worden zu sein.

Richtig viel los war auch in diesem Jahr in den „Maschinen-Hallen“, sprich dort wo es ums Sähen, Ernten, Sortieren und Verpacken geht. Viele Fachbesucher bestaunten die neuesten Innovationen der Branche. Die Möglichkeiten heutzutage bereits während der Sortierung neben Größe und Zustand, Merkmale wie Dichte und Süße berücksichtigen zu können sind bemerkenswert.

So widmet sich die Branche auch zunehmend dem Thema Nachhaltigkeit, wobei das Unternehmen TOMRA hier für mich die sprichwörtliche Nase vorne hat. Der smarte Slogan „Jede Ressource zählt“ (Every Rescource Counts) ist hier kein bloßes Lippenbekenntnis, sondern gelebter Ansatz bei Planung & Entwicklung neuer Maschinen.

So habe ich mir in diesem Jahr auch die Zeit genommen bei TOMRA in Form eines Interviews etwas genauer Nachzufragen.

Ich freue mich schon jetzt auf die FRUIT LOGISTICA 2023, die dann – so hoffe ich – wieder in vollem Glanze erscheinen wird. Schauen wir mal ob es beim Innovationspreis dann wieder eine neue Tomate zu bestaunen gibt – bis dahin abgewartet.